ÖM der Vereine & U16 Langstaffel
2012 räumte Union Salzburg zuletzt bei den österreichischen Vereinsmeisterschaften der Leichtathleten groß ab und holte die Titel bei Frauen und Männern. Fünf Jahre danach ist eine neue Generation am Ruder. Zu den Rängen vier bei den Frauen und sieben bei den Männern trugen am Samstag im ULSZ Rif aber noch die Routiniers, die schon vor fünf Jahren mit dabei waren, mit ihren Siegen bei.
Während Zahnarzt Matthias Kaserer (Speer/64,66 m) und Anlageberaterin Michaela Egger (Dreisprung/12,82 m) als Teilzeitathleten die Konkurrenz in Schach halten, hat Stephanie Bendrat die Weltmeisterschaft im August in London im Visier. Vom Limit über 100 Meter Hürden (12,98) war die Siegerin mit 13,59 weit weg, sah das aber entspannt: "Es war ein guter Einstieg, die Bedingungen waren halt typisch Salzburg . . ." Der starke Gegenwind mache ihr als kleiner Läuferin mehr zu schaffen als anderen. Trotzdem musste sich Hürden-Aushängeschild Beate Schrott (13,68) hinten anstellen. Die Enttäuschung bei der Hallen-EM - out nach Fehlstart - hat Bendrat weggesteckt, jetzt heißt das Motto: "Locker und im Rhythmus bleiben, dann werden die guten Zeiten schon kommen."
Clubkollegin Inge Grünwald strahlte indes am Vorabend ihres 16. Geburtstags über einen buchstäblich großen Sprung vorwärts. Im Weitsprung blieb die Walserin drei Mal über ihrer persönlichen Bestmarke von 6,00 Metern, stellte mit 6,09 den Salzburger Nachwuchsrekord ein: "Der Wettkampf war eine Zwischenstation, mein großes Ziel sind heuer die Europäischen Olympischen Jugendspiele in Ungarn." Serienmeisterin Michaela Egger freut sich über ihre junge clubinterne Konkurrentin, der sie gerne mit Tipps weiterhilft. Ihren Dreisprung-Sieg schaffte sie trotz angezogener Bremse: "Ich bin hier noch mit verkürztem Anlauf gesprungen."
Landestrainerin Olivia Raffelsberger lobte neben Grünwald noch weitere junge Schützlinge: Isaac Asare kam im Weitsprung als Vierter auf 7,06 Meter, Mehrkämpfer Florian Maier zeigte sich auf gutem Kurs in Richtung Junioren-EM in Grosseto (ITA). Und die vielseitige Luisa Hasenauer (Kugel, Hoch, Staffel) lieferte eine Talentprobe ab - Raffelsberger entdeckte die Pinzgauerin bei ihrem intensiven Scouting in den Landbezirken.
Stichwort "innergebirg": Abseits der Vereinsmeisterschaften schraubte Hans-Peter Innerhofer vom LC Oberpinzgau in Karlsruhe seine Bestmarke über 5000 Meter um 28 Sekunden (!) auf 14:17,30 Minuten, Zwillingsbruder Manuel siegte beim Stuiben-Run im Ötztal mit Streckenrekord von 52:05 Minuten über 12,4 Kilometer. Peter Herzog (LC Saalfelden) holte den Sieg beim Innsbrucker Stadtlauf in 30:52 Minuten über 10 Kilometer.
Zurück nach Rif: Die Vereins-Titel gingen an St. Pölten (mit Schrott und Dadic) bei den Frauen und an SV Schwechat bei den Männern. Union Salzburg verpasste Bronze um einen Punkt. Platz drei war bis zur abschließenden 4x100-Meter-Staffel drin, Schlussläuferin Bendrat lief nur 22 Hundertstel hinter der Konkurrentin aus St. Pölten ein. Dabei waren die zuvor noch eilig eingeübten Wechsel zwischen Luisa Hasenauer, Inge Grünwald, Michaela Egger und Bendrat alles andere als optimal gelaufen. Es ist Luft nach oben da - und die Rückholung des Vereins-Titels in den nächsten Jahren ist nicht illusorisch.
Gerhard Öhlinger/Salzburger Nachrichten (22.5.2017)
Ergebnisse im Überblick
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Bilder: Johannes Brunner/ÖLV